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Strom aus Abfall ist Ökostrom

Bei der thermischen Verwertung des Abfalls wird Energie frei. Diese Energie wird genützt, um Wasser in Dampf umzuwandeln und den Dampf auf 40 bar und 400°C zu überhitzen. Vom Dampferzeuger strömt der Dampf in die Dampfturbine. In der Dampfturbine wird der überhitzte Dampf entspannt und in Rotationsenergie umgewandelt. Der so angetriebene Generator produziert elektrischen Strom. Bei der KEZO sind zweistufige Kondensationsturbinen im Einsatz.

Nach der ersten Stufe ist der Dampf auf 4 bar und 150 ºC entspannt. Dieser Niederdruckdampf wird teilweise aus dem Dampfkreis ausgekoppelt und an verschiedene Verbraucher abgegeben. Dadurch verringert sich aber die Dampfmenge, welche in einer zweiten Turbinenstufe noch zur Stromproduktion zur Verfügung steht. In der zweiten Stufe wird der Niederdruckdampf auf 0.15 bar (Vakuum) und 45 ºC entspannt. Dieser Abdampf wird im Luftkondensator kondensiert. Damit schliesst sich der Wasser/Dampf-Kreislauf.

Der Wirkungsgrad einer Kondensations-Dampfturbine, wie diese ausser in KVA auch in AKWs und Heizkraftwerken eingesetzt wird, liegt lediglich bei ca. 30%. Rund 70% der im Feuer freigewordenen Wärme geht als Verlustwärme in Luftkondensatoren in Form von Niedertemperaturwärme verloren.

Abwärme für CO2-freie Gemüseproduktion

Die durch das Verbrennen von Abfall gewonnene Energie in Form von Hochdruckdampf (40 bar, 400 ºC) wird in der KEZO in der Dampfturbine unter Gewinnung von elektrischem Strom in ca. 20% Niederdruckdampf (4 bar, 150 ºC) und 80% Abdampf (0.15 bar, 45 ºC) umgewandelt. Der Abdampf kann auf Grund seiner tiefen Temperatur nicht weiter wirtschaftlich genutzt werden. Er muss unter Einsatz von elektrischer Energie im Luftkondensator kondensiert und damit sein grosser Energieinhalt vernichtet werden. Bei Kehrichtverwertungsanlagen, aber auch Gas- oder Kohlekraftwerken ohne grosse externe Dampfverbraucher liegt der Anteil dieser Kondensationsverluste über 50%. Die Energie im Abdampf kann nur genutzt werden, sofern man einen Verbraucher findet, für den ein Temperaturniveau von 45 ºC ausreicht und dessen Verbrauch in unmittelbarer Nähe zur KVA ist.

Gewächshäuser in unmittelbarer Nähe zu einer Kehrichtverwertungsanlage sind optimale Verbraucher. Ein erstes Projekt wurde 2009 mit der Firma Gebrüder Meier realisiert. Unterstützung erhielt das Leuchtturmprojekt von den Landeigentümern, den kantonalen Behörden und der Gemeinde Hinwil sowie dem Verwaltungsrat und den Delegierten. Das Projekt erhielt mehrere Auszeichnungen. Die vielen positiven Erfahrungen auf allen Seiten ermöglichten ein weiteres Projekt. Im 2014 wurde ein zweites, vier Hektaren grosses Gewächshaus durch die Beerstecher AG erstellt.

Fernwärme

Nachhaltiges Heizen mit Fernwärme aus der Region


Die KEZO wird ihre Fernwärme-Produktion in den nächsten Jahren vervierfachen. Spezialisierte Energieunternehmen werden mehrere Gemeinden in der Region mit dieser CO2-neutralen Wärme erschliessen.
 

Fernwärme Wetzikon AG startete Ende 2024 mit dem Bau der Transportleitung 

Im Juli 2024 wurde in Hinwil eine wichtige Weiche für die künftige Wärmeversorgung von Wetzikon gestellt. Der Zweckverband Kehrichtverwertung Züricher Oberland (KEZO) und die Fernwärme Wetzikon AG unterzeichneten Verträge für die Lieferung von Fernwärme über die nächsten 50 Jahre. Ziel ist es, in Zukunft einen Grossteil der Stadt Wetzikon mit CO2-neutraler Wärme aus dem Abfallverwertungsprozess der KEZO zu versorgen. Die Wertschöpfung bleibt damit in der Region, und die Abhängigkeit von ausländischen Energiequellen wird stark reduziert. 

Für den Bau und Betrieb des Wärmeverbunds Wetzikon ist die Fernwärme Wetzikon AG zuständig. Sie ist ein gemeinsames Unternehmen der Stadt Wetzikon und der Energie 360° AG und hat sich zum Ziel gesetzt, bis zu 50 % der Gebäude in Wetzikon mit regionaler Wärme zum Heizen und fürs Warmwasser zu versorgen. Quellen sind neben der KEZO auch die ARA. Der Baustart der Transportleitung von der KEZO nach Wetzikon ist bereits für Ende 2024 geplant, die erste Wärmelieferung ist für Oktober 2025 vorgesehen. Insgesamt plant die Fernwärme Wetzikon AG Investitionen von rund 150 Millionen Franken in den Wärmeverbund Wetzikon.

Mehr zum Wärmeverbund Wetzikon: www.fernwaerme-wetzikon.ch
 

Energie Zürichsee Linth AG realisiert den «Südast» 

In Richtung Süden beabsichtigt die Energie Zürichsee Linth AG (EZL), den Ausbau des Fernwärmenetzes vorantreiben. Die Energieversorgerin mit Sitz in Rapperswil-Jona hat per 1. März 2024 das bestehende Hinwiler Fernwärmenetz von der KEZO übernommen. Die Planungen für den weiteren Ausbau in der Gemeinde sind weit fortgeschritten, womit das Verteilnetz sukzessive erweitert wird. Darüber hinaus plant sie in einem Grossprojekt den Bau einer Transportleitung ab der KEZO nach Rapperswil-Jona. Ab dieser sollen künftig die Gemeinden Bubikon, Dürnten, Rüti und Rapperswil-Jona mit Fernwärme versorgt werden. Der Baustart ist für 2026 vorgesehen, aktuell werden die Planungsarbeiten für das Baubewilligungsverfahren erarbeitet. Erste Wärmebezüge ab der KEZO sollen ab 2027/28 erfolgen. In Rapperswil-Jona betreibt die EZL bereits erfolgreich den Energieverbund Jona mit Abwärme aus der örtlichen ARA. 

Mehr zu den Fernwärmeprojekten der Energie Zürichsee Linth AG: www.ezl.ch/fernwaerme
 

Bis zu viermal mehr Fernwärme ab der KEZO 

Die KEZO wird die benötigte Fernwärme für diese Projekte aus ihrem Abfallverwertungsprozess generieren und ab ihrem Areal zur Verfügung stellen. Die Abgabe von Wärme soll von heute 60 Gigawattstunden auf künftig ca. 225 Gigawattstunden pro Jahr fast vervierfacht werden. Das entspricht einer jährlichen Einsparung von 25 Millionen Litern Heizöl. Bis dahin kann aber auch das Fernwärmepotenzial der bestehenden Anlage noch besser ausgeschöpft werden. So kann die KEZO den etappierten Auf- und Ausbau der geplanten Fernwärmenetze unabhängig vom Neubau von Beginn an zuverlässig begleiten.

Urban Mining

Aus den Verbrennungsrückständen (Schlacke) können wertvolle Rohstoffe wie Aluminium, Kupfer, Zink, Silber und Gold zurückgewonnen werden. Für die KEZO – und für diverse weitere Kehrichtverwertungsanlagen – übernimmt die ZAV Recycling AG diese Aufbereitung.

Hier verweisen wir Sie gerne auf die Seite der ZAV-Recycling AG.